Florian Henckel von Donnersmarcks (1973- ) erzählt in seinem Film Werk ohne Autor (2018) vom Werdegang eines Künstlers, und er schildert die tiefen gesellschaftlichen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Dabei werden v.a. Motiven aus der Biografie Ger...
Florian Henckel von Donnersmarcks (1973- ) erzählt in seinem Film Werk ohne Autor (2018) vom Werdegang eines Künstlers, und er schildert die tiefen gesellschaftlichen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Dabei werden v.a. Motiven aus der Biografie Gerhard Richters (1932- ) aufgegriffen. Kurt Barnert, die Figur des Stücks nach dem Vorbild von Gerhard Richter, macht sich auf die Suche nach einer eigenen künstlerischen Technik, indem er die bewegte Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert durchlebt. Der Film verknüpft die künstlerische Selbstfindung in einer dramatischen Zuspitzung mit der persönlichen Lebensgeschichte Kurts. Daher kann man sagen, dass es sich um einen Bildungssroman handelt, dabei Richter alias Barnett sein eigenes künstlerisches Genre, das Foto-Bild, vervollständigt.
In dieser Studie wird Donnersmarcks Verfilmung, die mit Richters turbulente persönliche Geschichte und mit seinem künstlerischen Erfolg versehen ist, in Verbindung mit der modernen deutschen Geschichte erläutert. Als Beispiel dient hier sein Bild Betty und methodisch ist das Denkbild von Walter Benjamin für die Indexikalität dieser Studie relevant.