$quot;Vergleich$quot;, d.h. jene semantische Gro¨ße, die eine Gleichheitsbzw. Ungleichheitsrelation beinhaltet, ist ein vertrautes Sprachpha¨nomen, mit dem sich bisher viele Linguisten, unter anderem diejenigen im logizistischen and im syntaktische...
$quot;Vergleich$quot;, d.h. jene semantische Gro¨ße, die eine Gleichheitsbzw. Ungleichheitsrelation beinhaltet, ist ein vertrautes Sprachpha¨nomen, mit dem sich bisher viele Linguisten, unter anderem diejenigen im logizistischen and im syntaktischen Bereich, bescha¨ftigt haben: Die Logiker bzw. die logizistisch orientierten Linguisten unternahmen den Versuch, die logischen Relationen zu ermitteln, die bei einer 'Vergleich'-Aussage realisiert werden, and die Syntaktiker hatten Interesse daran, die syntaktischkonstruktionalen Besonderheiten in einem 'Vergleich'-Satz zu erkla¨ren.
Diesbezu¨glich ist aber kritisch zu bemerken, daß die meisten der Arbeiten einen isolierten - und meistens willku¨rlich konstruierten - Einzelsatz betrachten bzw. behandeln. Solche Sa¨tze kommen jedoch aufgrund ihres oft stark hypothetischen Charakters kaum im realen Sprachgebrauch vor bzw. ko¨nnen nicht vorkommen, woraus sich ergibt, daß die Darstellungen bzw. Erkla¨rungen nicht unproblematisch sind. Es ist darauf hinzuweisen, daß die kommunikativ-funktionalen Zu¨ge des Vergleichs vo¨llig außer acht gelassen werden: Der $quot;Hervorhebungsvergleich$quot;, na¨mlich ein besonderer Typ des Vergleichs, der eine bestimmte Hervorhebungsfunktion erfu¨llt. wurde in den bisherigen Arbeiten gar nicht behandelt. Z. B. diem der Hervorhebungsvergleich A ist scho¨ner als Adonis dazu, hervorzuheben, daß dem zum Vergleich herangezogenen Gegenstand A ein sehr hoher Grad an Scho¨nheit zugesprochen wird. Ein solcher Hervorhebungsvergleich erfordert bestimmte konstitutive Bedingungen and wird unter einem bestimmten Aspekt typologisiert, was zwar eine nicht irrelevante linguistische Problematik ist. aber bisher weitgehend unbehandelt geblieben ist.
Wenn ein Sprachpha¨nomen anhand isolierter Einzelsa¨tze, also ohne Ru¨cksicht auf die kontextuellen Zusammenha¨nge, betrachtet bzw. behandelt wird, resultiert daraus folgendes:
Erstens, es wird nicht selten inkorrekt ermittelt! Es wird in einem eingeschra¨nkten Rahmen beobachtet, wodurch das Verhalten dieses Sprachpha¨nomens mißverstanden werden kann.
Zweitens, es wird unvollsta¨ndig ermittelt! Die mo¨glichen Problematiken in bezug auf sein Verhalten im Text werden nicht aufgegriffen.
Es sei betont, daß bei der linguistischen Bescha¨ftigung mit einem sprachlichen Pha¨nomen immer textbezogen verfahren werden sollte!