< Zusammenfassung > Das Problem der Korrelation zwischen Objektivitat und Subjektivitat beim Textverstehen ist die Kemfrage hermeneutischer Erkenntnistheorie. Da aber es in der bisherigen Hermeneutikforschung nur teilweise behandelt wor...
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< Zusammenfassung > Das Problem der Korrelation zwischen Objektivitat und Subjektivitat beim Textverstehen ist die Kemfrage hermeneutischer Erkenntnistheorie. Da aber es in der bisherigen Hermeneutikforschung nur teilweise behandelt wor...
< Zusammenfassung >
Das Problem der Korrelation zwischen Objektivitat und Subjektivitat beim Textverstehen ist
die Kemfrage hermeneutischer Erkenntnistheorie. Da aber es in der bisherigen
Hermeneutikforschung nur teilweise behandelt worden ist, stellt die vorliegende Arbeit seine
Erorterung zur selbstandigen Aufgabe. Im Blick auf die Entwicklung hermeneutischer Theorie
lafit sich unser Thema in drei Fragenkreise gliedem. Erstens soil der Grundfrage
nachgegangen werden, in welchem Verhaltnis die antithetischen Verstehensmethoden, namlich
die "grammatische" und "psychologische" oder "technische" Interpretation stehen. Sie ist am
besten anhand der Schleimacher-Relekture Franks zu beleuchten. Dabei wird deutlich, dafi
beide Interpretationsarten keinesfalls lediglich in ihrer Eigenheit und in der widerspruchlichen
Beziehung beobachtet, sondem erst in der wechselseitigen Abhangigkeit begriffen werden
muBten. Das Theorem der 'Divination', der Hauptfaktor der "psychologischen" oder
"technischen" Interpretation, das in seiner Rezeptionsgeschichte verschiedentlich verstanden
worden ist, beeintrachtigt diese Grundthese nicht; vielmehr unterstutzt es sie, indem es die
synthetische Vermittlung beider polarer Verfahrensweisen fordert. Somit erganzt sich die
dualistische Auffassung der Verstehenstheorie, wobei die Trennung der objektiven und
subjektiven Textinterpretation hervorgehoben wird, durch dialektische, die auf ihre ideale
Vereinigung zielt. Solch eine integrative Methodologie, die von Frank begriindet wird, gilt
tatsachlich als praxisfahiger Weg, wirkliche Literaturtexte angemessen auslegen zu konnen.
Die lebhafte Debatte zwischen Gadamer und Betti-Hirsch ist als ein Spitzenfall anzusehen,
die Problematik der Alternative zwischen objektiver und subjektiver Interpretation in die Front
zu stellen. Wahrend Gadamer auf das durch 'Wirkungsgeschichte' motivierte subjektorientierte
"Sachverstehen" insistiert, hält sich Hirsch an der traditionellen Interpretationsregel, welche die
Autorintention zum einzigen Maβstab der "richtigen" Auslegung erhebt. Die Kontroverse
zwischen beiden Lagern ist zu groβ, als daβes, auf den ersten Blick, kaum möglich erscheint,
irgendeinen Beruhrungspunkt aufzufinden. Man konnte aber dabei dem anderen, jedoch
zentralen Aspekt nicht weichen, daβ sich beide Momente der Textobejktivitat und
Lesersubjektivitat im Verstehensvollzug begegnen. Die Formel des "hermeneutischen Zirkels"
ist hier als Beweisgrund anzufuhren. Daran ist also feststellbar, daβ sich der "philologische"
Zirkel und der Zirkel der "Geschichtlichkeit des Verstehens" im Lauf des Textverstehens zu
"einem" groβeren Zirkel integriert. Und die Bewegungen, wodurch diese Integration
durchgefuhrt wird, sind einer Art von Unendlichkeit und Offenheit, insofem sie auf die
Interaktion von Text und Leser gestimmt sind. Wahrend der fortwahrenden zirkelhaften
Bewegungsvorgange verschmelzen sich auch die kontraren Elemente der Textbeobachtung.
Beide divergente Seiten des literaturwissenschaftlichen Erkennens, namlich Methode und
Antimethode, objektive und subjektive Auslegung und Empirie und Deutung vereinheltlichen
sich in der Interpretationspraxis.
Die hermeneutische Aporie der "Richtigkeit" der Interpretation, die auch im Mittelpunkt der
Gadamer-Hirsch Diskussion steht, ist auch unter diesem Zusammenhang zu losen. Es ist
hierbei eine Perspektivenwechsel notig; wichtig erscheint fur Hermeneutiker weniger die
Aufarbeitung irgendwelcher objektiver Kriterien als die Entfaltung sinnvoller und relevanter
Leseweise. Das Gewicht der Texthermeneutik sollte also nicht mehr auf das "was" der
Textbeschaffenheit, sondem auf das "wie" der Lekture seitens des Interpreten gelegt werden.
Nur muβ er immer wieder danach fragen, inwieweit die Art und Weise seines Lesevollzugs
und das daraus resultierende Deutungsergebnis intersubjektiv nachpriifbar seien. Erst auf
Grund der sachgemaBenen Antwort auf dieser selbstreflexiven Fragestellung lafit sich
beurteilen, ob die vorgenommene Interpretation von wissenschaftlichem Wert sei.
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