Der Ablaut ist bei dem starken Verb wesentlich fu¨r den Unterschied zwischen Pra¨sens, Pra¨teritum und Partizip Perfekt. In dieser Arbeit wird untersucht, wie das Ablautaystem des deutschen starken Verbs entstanden und weiter entwickelt ist.
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Der Ablaut ist bei dem starken Verb wesentlich fu¨r den Unterschied zwischen Pra¨sens, Pra¨teritum und Partizip Perfekt. In dieser Arbeit wird untersucht, wie das Ablautaystem des deutschen starken Verbs entstanden und weiter entwickelt ist.
Es gibt im Germ. sieben starke Verbklassen. Sie werden nach der Struktur der Pra¨sensstammformen wie unten verteilt :
Kl. 1-3 : e+Sonant+Konsonant
Kl. 4-5 : e+Nasal/Liquida/Konsonant
Kl. 6 : a+Nasal/Liquida/Konsonant
Kl. 7 : a+Sonant+Konsonant, e/o+Konsonant
Im Germanischen gibt es nur zwei Tempora : Pra¨sens und Pra¨teritum. Perfekt ist noch nicht als eine Tempusform vorhanden und nach Form und Wesen ist Partizip-Perfekt Adjektiv. Es wird wie dieses flektiert und syntaktisch verwendet und geho¨rt eigentlich noch nicht zum Verbalsystem.
Bei den einzelnen Verbklassen ko¨nnen bis zu vier verschiedene Stamm formen auftreten, die durch bestimmte Ablautstufen markiert werden :
a) Pra¨s. : Vollstufe
b) Pra¨t. Sg. : Abto¨nungsstufe (Kl. 1∼5), Dehnatufe (Kl. 6)
c) Pra¨t. Pl. : Schwundatufe (Kl. 1∼3), Dehnstufe (Kl. 4∼6)
d) Part. Pra¨t.: Schwundstufe (Kl. 1∼5), Vollatufe (Kl. 5∼6)
Kl. 7 weicht von den Klassen 1-6 insofern ab, als in ihr Reduplikationsformen vertreten sind und daher die Stammformen des Pra¨teritums aus zwei Silben beatehen.
Zur formalen Ausbildung des germanischen starken Pra¨teritums werden folgende drei formale Mittel verwendet :
1) Abtnungsstufe fu¨r den Singular und Schwundatufe fu¨r den Plural
2) Dehnung des kurzen Stammvokals
3) Reduplikation
Das Hauptmittel ist das erste. Es ist vor allem bei den Klassen 1∼3 verwendet. Das zweite ist bei Klasse 6 verwendet, weil das erste hier nicht anwendbar ist, um dem germanischen Drei-Moren-Gesetz nicht wiedrig zu sein. Das dritte ist bei Klasse 7 verwendet, weil die ersten zwei hier nicht anwendbar sind. Bei Klassen 4∼5 ist hauptsa¨chlich das erste verwendet, aber wegen der Tempusstammformen der Klasse 5 ist zum Teil noch das erste verwendet.
Die reduplizierten pra¨teritalen Stammformen der Klasse 7 gelten aber als Anomalia, weil sie wegen der vorgelegten Reduplikation zweisilbig sind, wa¨hrend bei anderen Klassen nur einsilbige pra¨teritlae Stammformen vorliegen. Durch Umstruktierung entstehen daher spa¨ter neu die Stammformen e² bzw. eo und die Klasse 7 geho¨rt such ina verbale Ablautsystem.
Im Nhd. werden spa¨ter diese vier Stammformen reduziert, da der Unterschied zwischen zwei pra¨teritalen Stammformen durch Systemausgleich beseitigt wrid.