Die `Hybriditat` stellt sich als einer der wichtigsten Begriffe der gegenwartigen Kulturwissenschaft dar, indem sie Differenz, Heterogenitat, Polyphonie, Polykodierung aber auch Kombination und Mischung bedeutet und gleichzeitig verweist auf eine dich...
Die `Hybriditat` stellt sich als einer der wichtigsten Begriffe der gegenwartigen Kulturwissenschaft dar, indem sie Differenz, Heterogenitat, Polyphonie, Polykodierung aber auch Kombination und Mischung bedeutet und gleichzeitig verweist auf eine dichotomische Denkweise bzw. Grenzziehung. Sie bezeichnet auch die Entgrenzung zwischen dem Menschlichen und Nicht-Menschlichen, zwischen dem Menschen und der Maschine, zwischen Leben und Tod. Dies erfordert ein neues Paradigma des wissenschaftlichen Erkennens und verlangt nach neuen Methoden: einem kooperativen Austausch zwischen den bisher gegenuberstehenden Disziplinen und daruberhinaus einer Art von Fusion der naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Methoden, bzw der metaphysischen und materialistischen Methoden. Gegen die bisherige metaphysische Philosophie oder das konventionelle Menschenbild provozieren heutzutage Neurobiologie, Gehirnwissenschaft und Kognitionswissenschaft mit ihren ausgeklugelten wissenschaftlichen Erklarungen, deren Hypothesen durch eine ultraentwickelte Technik verifizierten sind. Insbesondere die Kognitionswissenschaft bietet uns einen bahnbrechenden Wendpunkt in der Erforschung des menschlichen Bewusstseins, wobei sie den Mechanismus des Gehirns auf neurobiologische Weise erlautert. Die vorliegende Arbeit versucht, der Theorie des Lesens einen neuen Aspekt dadurch anzuregen, indem sie die hermeneutische Rezeptionsasthetik und Isersche Wirkungsasthetik des Textmodells mit der neuronalen Asthetik verknupft, d.h. sie betrachtet jene aus der neurobiologischen und gehirnwissenschaftlichen Sicht, Die menschliche Sinneswahrnehmung ist nicht nur geschichtchtlich bedingt, sondern sie ist auch durch naturlich gegebene Mechanismen organisiert. Dies impliziert mithin: Kulturprodukte und deren Kriterien dafur, dass wir etwas interessant oder gar schon finden, besitzen eine neurobiologische Grundlage, die Veranderungsimpulsen unterliegt. Prof.K.L.Pfeifer versucht interdisziplinar in seinem Aufsatz einzugehen auf Bedingungen und Voraussetzungen von Wahrnehmungen und kognitiven Prozesses sowie auf den neurowissenschaftlichen Rahmen asthetischer Produktivitat und Rezeptivitat. Von seiner Arbeit ausgehend und beeinflusst legte meine Arbeit zusatzlich Schwerpunkte auf neurobiologische und gehirnwissenschaftliche Grundlagen des Lesenaktes. Zugegeben ist dies nur ein recht defizitares und unvollendetes Artikulieren von Ansatzen, jedoch ware es ein Anfangsschritt fur eine Erkundigung der Moglichkeit einer neuen hybriden humanwissenschaftlichen Methode, die nach dem Zusammenspiel von Gehirn und Geist, nach den physiologischen Bedingungen unseres Wahrnemungsapparates und nach der reziproken Wirkung unserer produktive Verarbeitungsformen von Wahrnehmungs- und Imagintionsimpuls in unserer neurobiologischen Ausstattung fragt.