Angesichts der zunehrnenden Digitalisierung und Multikulturalitat sieht sich die Literaturforsehung und -erziehung aufgefordert, produktive Diskussionen urn die Krise der Literaturwissenschaft zu fuhren. Dabei wird vor allem versucht, den Forschungsge...
Angesichts der zunehrnenden Digitalisierung und Multikulturalitat sieht sich die Literaturforsehung und -erziehung aufgefordert, produktive Diskussionen urn die Krise der Literaturwissenschaft zu fuhren. Dabei wird vor allem versucht, den Forschungsgegenstand von schriftlichen auf nicht-schriftliche Texten zu erweitern und verschiedene Medienangebote in den Literaturunterricht starker einzubeziehen. Zugleich stellt sich aber die Frage, wie dies mit der hermeutischen bzw. textbezognenen Literaturforschung und -erziehung zu vereinbaren ist. In diesern Kontexi setzt sich die vorliegende Arheit mit der Rezeptionsasthetik, die sich als eine hermeneutische Literaturtheorie auffassen lasst, auseinander. Die Rezeptionsasthetik berucksichtigt zwar die Rolle des Lesers in der Literaturforschung starker mit, aber verzichtet nicht auf die Suche nach einer von vielen im Text angelegten Textintentionen. Es geht also in der Rezeptionsasthetik noch urn die Aktualisierung des Textes. Dies fiihrt mich dazu, die Aufmerksamkeit auf den radikalen Konstruktivismus, in dem sich Menschen als ein “operational geschlossenes” kognitives System charakterisieren lassen, zu lenken und dadurch mehr Wert auf die kognitiven Zustande des Lesers und deren Aktualisiening zu legen. Damit wird ein theoretischer Weg zur Beobachtung der Kommunikate als Leseergebnisse und zur Kommunikation Uber Kommunikate geebnet. Dies hat zur Folge, dass eine leserorientierte Literaturtheorie die literaturbezogene Handlungen, die in der textbezogenen Literaturtheorie nicht genugend beachtet werden, in die Literaturforschung und -erziehung mit einbezieht.