Die vorliegende Arbeit behandelt einige gewa‥hlte Dramen in Deutschland, durch die Geistesgedanke der Gegenwart zum Ausdruck gekommen ist. Zu diesem Zweck habe ich drei Dramatiker bzw. Theatertheoritker gewa‥hlt, d.h. B. Brecht, P. Handke und Both...
Die vorliegende Arbeit behandelt einige gewa‥hlte Dramen in Deutschland, durch die Geistesgedanke der Gegenwart zum Ausdruck gekommen ist. Zu diesem Zweck habe ich drei Dramatiker bzw. Theatertheoritker gewa‥hlt, d.h. B. Brecht, P. Handke und Botho Strauβ.
B. Brecht hat die bisherige traditionelle Dramentheorie verwiesen und neues nicht - aristotelisches Theater, in dem seine Dramentheorie eng mit der Auffuhrungstneorie verknupft ist, in die moderne Theaterwelt gebracht. Dieses Thetear nennen wir episches Theater. Episch nennt sich das Theater, weil das Drama mit epischen Elementen durchsetzt ist. Episches Theater zielt darauf ab, das Bewuβtsein des Zuschauers zu vera‥ndern, damit die Zuschauer mit neuem fremdem Blick die Bu‥hne durchschauen und objektive weiterdenkende Erkenntnis gewinnen konnen.
Im epischen Theater hat er Funktionsmoglichkeit der Realitat, die einem vorher glatt aufgingen, zu einem Denkmodell von Widerspri¨chen arrangiert. Dadurch hat er Zuschauern eine neue produktive Denkweise zu haben ermo¨glicht.
Brecht hat mit dieser Denkweise auf P. Handke einen groβen Einfluβ geu¨bt. Handkes Auseinandersetzung im Theater fu¨hrt in die Nachbarschaft des Brechtchen Verfremdungseffektes, der auch die Bewuβtmachung und damit die Zurdispositionsstellung des scheinbar Selbstversta¨nddlichen beabsichtigt. Anders als Brecht nimmt er sich aber nicht reale gesellschaftliche Zusta¨nde vor, sondern zur Sprache geronnene und als Sprache und durch die Sprache verinnerlichte Strukturen.
Bei der Auseinandersetznug mit den modernen Theatertheoritikern treffen wir auch einen radikalen Dramatiker : Botho Strauβ. Seit Anfang der siebziger Jahre haben Botho Strauβ Theaterstu¨cke, d.h. Bewuβtseinstheater fu¨r die Spielpla¨ne der Theater immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Seine Stu¨cke stellen nicht die Welt der Realita¨t, sondern die des Bewuβtseins dar. Die ganze Szenerie bei Botho Strauβ ist weit entfernt, "realistisch zu sein". Die Handlung des Theaters wird ganz kompliziert abstrahiert. Deswegen wird man an das Verfahren des surrealistischen Theaters erinnert, dem das Theater des Absurden einen Teil seiner Wirkung verdankt. Aus dem Zusammenprall und der Anordnung von Gegensta¨nden, die als "buchsta¨bliche Zeichen" fungieren, werden Zeichen geschaffen, die "symbolisch", aber kaum deutbar sind. In dem Theater bei Botho Stauβ ist die Bewuβtseinshandlung des Menschen theatralisch dargestellt.