Als eine Vorarbeit zur Klarung des Literaturverstandnisses in Frischs Werk wird in unserer Arbeit versucht, die Erzahlstruktur seiner Erzahlung `Montauk' zu beschreiben. Im Gegensatz zu J.H.Petersen, der unserer Meinung nach allzu leicht der schematis...
Als eine Vorarbeit zur Klarung des Literaturverstandnisses in Frischs Werk wird in unserer Arbeit versucht, die Erzahlstruktur seiner Erzahlung `Montauk' zu beschreiben. Im Gegensatz zu J.H.Petersen, der unserer Meinung nach allzu leicht der schematischen Teilung zwischen der Er- and der Ich-Form in dieser Erzahlung zum Opfer Befallen and zur abwertigen Beurteilung der erzahlten Begegnung zwischen Max and Lynn verfuhrt worden ist, Bind wir mit Gerhard vom Hofe der Meinung, daB in dieser Erzahlung die Ich-Perspektive, wenn auch kompliziert, die strukturbildende Position darstellt.
Die Komplexitat dieser Ich-Perspektive kommt daher, daB die sowohl in Er- wie in Ich-Form erscheinende Erzahlfigur in der biographischen Person Max Frisch ihren Grund hat. Trotz dieses autobiographischen Materials oiler eher mit diesem versucht der Autor eine Fiktion-eine Erzahlung-zustande zu bringen. Dabei wird von der Technik des style indirect libre (der erlebten Rede) souveran and reichlich Gebrauch gemacht, and was dadurch zustande kommt, ist ein auktorialer IchErz~hler, wenn es auch keine infaltige Erzahlerposition$quot; ist, wie sie im Werk selbst als die intendierte bezeichnet ist. Es handelt sich dock unseres Erachtens keineswegs um einen piel mit den Pronomina$quot;. Vielmehr ist es ein ehrlicher Versuch, ein umfassendes Bild vom Ich, auch seine Vergangcnheiten inbegriffen, zu entwerfen.